- Kalumet
- Ka|lu|mẹt 〈n. 15〉1. bei den Prärieindianern Nordamerikas bemalte Stäbe mit Federbehängen für kultische Zwecke2. 〈später〉 die Friedenspfeife[<frz. calumet; zu lat. calamus „Rohr“]
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Ka|lu|mẹt [auch: kaly'mɛ ], das; -s, -s [frz. calumet = norm. Form von frz. chalumeau, zu spätlat. calamellus = Röhrchen; Bez. der frz. Siedler in Nordamerika für die indian. Pfeife] (Völkerkunde):Friedenspfeife der nordamerikanischen Indianer.* * *
Kalumẹt[normannische Form von französisch chalumeau »Schilfrohr«, von spätlateinisch calamellus »Röhrchen«] das, -s/-s, Calumet [kaly'mɛ, französisch], in der populären Indianerliteratur Tabakspfeife als »Friedenspfeife«. Ursprünglich war Kalumet ein bemaltes Rohr oder ein Holzstab, an dem ein Fächer aus Adlerfedern befestigt war. Kalumets fanden, meist paarweise, nur zeremonielle Verwendung. In der Farbsymbolik des Kalumetpaares verkörperte das blaue Kalumet das weibliche Prinzip, den Himmel, den Frieden und die Nacht, das grüne Kalumet das männliche Prinzip, die Erde, den Krieg, die Sonne. Im Zusammenwirken beider gestaltete sich die Welt. Verbunden mit dem Kalumet war eine Zeremonie, bei der die Mächte des Universums angerufen wurden, den Frieden unter den Völkern zu erhalten oder wieder herzustellen. Die Kalumetzeremonie nahm vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts von den Pawnee ihren Ausgang; dort hieß sie »hako«, die Sioux nannten sie »hunka«. Anfang des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Kalumet zu den Prärie- und Plains-Indianern, als der Federstab, seiner kosmischen Symbolik beraubt, bereits in eine Tabakspfeife umgewandelt war.* * *
Universal-Lexikon. 2012.